Offene Digitalisierungsallianz Pfalz: Transfer für und mit der Region

 

Die „Offene Digitalisierungsallianz für die Pfalz“ unterstützt Akteure aus der Forschung dabei, Digi-talisierungsvorhaben für Wirtschaft und Gesellschaft nutzbar zu machen. Das Themenspektrum ist vielfältig. Es reicht von einer autonomen Baustelle über neueste Lehr-Technologie bis zu Bewegungssensoren.

Ein kleiner Bus fährt ohne Fahrer über den Campus der TU Kaiserslautern. Ein Boot schwimmt bei Überschwemmungen ganz ohne Bootführer von Haus zu Haus und rettet vom Wasser eingeschlossene Menschen. Auf einer autonomen Baustelle stimmt sich ein Bagger mit anderen Baumaschinen ab und ruft bei Bedarf selbständig LKWs herbei. Mit sogenannten Wearables, einer Art Bewegungssensoren, wird unser Gang direkt am Körper gemessen und kann sogleich analysiert werden, um schädliche Haltungen und Bewegungsabläufe zu erkennen. Schülerinnen und Schüler arbeiten auf Tablets mit digitalen Arbeitsblättern, die bei Bedarf Hintergrundinformationen zur Verfügung stellen. Lehrende entlang der Bildungskette erhalten in Online-Workshops mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern nicht nur Einblick in neueste Lehr-Technologien, sondern können diese auch selbst testen und bei Interesse zeitnah in ihren Unterricht einbauen. Dies sind einige der anwendungsorientierten Tätigkeits-Felder und Transfer-Angebote im Kontext der Offenen Digitalisierungsallianz Pfalz, die seit 2018 den Transfer an der TU Kaiserslautern mit vorantreibt.

Dabei bleiben Wissen und Technologien nicht auf dem Campus oder im Labor, sondern sie verbessern unser Leben und die Wirtschaft der Region – hier mit einem Fokus auf Zukunftsthemen rund um die Digitalisierung. Transfer lebt und gedeiht hier in Kooperationen zwischen Wissenschaft und Anwendern. Die Offene Digitalisierungsallianz Pfalz ermöglicht, fördert und unterstützt den konkreten Austausch und die konkrete Zusammenarbeit. Die Zielgruppen und Kooperationspartner sind dabei vielfältig – wie KMU und Akteure im Gesundheits- oder Bildungssektor. Nicht umsonst ist Digitalisierung eben ein Megathema unserer Zeit.

Kooperationen bringen Technologien, Wissen und Ideen in die Anwendung

Im Bereich Gesundheit kooperiert die Offene Digitalisierungsallianz beispielsweise mit der BG Klinik Lud-wigshafen. Zusammen mit den Medizinern des Krankenhauses wurde 2020 eine Applikationsstudie des entwickelten mobilen Bewegungsanalysesystems durchgeführt. Ziel war, das System in der klinischen Praxis bei Patienten zu testen und weitere Transfermöglichkeiten sowie notwendige Optimierungen des Systems auszuloten. Auch die Ausgründung sci-track hat von der Offenen Digitalisierungsallianz Pfalz profitiert. sci-track entstand aus den Forschungsergebnissen der Arbeitsgruppe wearHEALTH der TUK in Zusammenarbeit mit der Abteilung Augmented Vision am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) und der Bewegungs- und Trainingswissenschaft der TUK. Das Startup bietet unter anderem Software-Lösungen im Bereich der Bewegungsanalyse durch Wearables (Inertialsensoren). Unter anderem erfolgte im Rahmen der Offene Digitalisierungsallianz Pfalz ein sehr enger Austausch mit der Bewegungs- und Trainingswissenschaft der TUK. Dadurch konnten die entwickelten Algorithmen zur Bewegungsanalyse aus den Sensordaten auf Herz und Nieren geprüft werden, genauer auf Validität und Reliabilität bei verschiedenen Personengruppen.Das Digital Café für Zukunftsgestalter wurde von der Transfer- und Kommunikationsmanagerin Chantal Momber ins Leben gerufen. Es ist als offene Bühne für den Transfer konzipiert und stellte seit Anfang 2020 schon sechs Mal einen Online-Raum zur Verfügung, in dem Wissen vermittelt und neue Methoden erprobt werden können. Im Dezember 2020 präsentierte Dr. Anette Bieniusa „ExClaim“, ein Übungsverwaltungssystem für Programmieraufgaben, im Digital Café. Aus diesem Workshop entstanden mittlerweile zwei Kooperationsverträge mit Schulen, die „ExClaim“ im Unterricht nutzen werden. Dass Bildung und Digitalisierung zusammen gedacht werden müssen, ist nicht erst seit der Corona-Krise offensichtlich. Auch hier ist die Offene Digitalisierungsallianz Pfalz mit konkreten Hilfestellungen und Kooperationen aktiv. In Zusammenarbeit mit dem Bildungsbüro der Stadt Kaiserslautern ist zum Bei-spiel ein mehrteiliges Programm zur Unterstützung im Umgang mit digitalen Technologien wie Tablets entstanden. Start war Anfang März 2021 im Bürgerbüro am Asternweg. Die Digitalisierung von Produkten und Produktionsprozessen ist ebenfalls Teil des Portfolios der Offenen Digitalisierungsallianz Pfalz. Hier arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im engineering 4.0 lab (e4lab) in der Carl-Euler-Straße beispielsweise mit der POLY-TOOLS bennewart GmbH zusammen. Ein Kooperationsbeispiel ist dabei die Nutzung der e4lab-Infrastruktur zur Evaluation von Software-Komponenten in der Produktentwicklung. Dies sind nur einige Beispiele der Transfer-Aktivitäten und der Kooperationen, die von der Offenen Digitalisierungsallianz Pfalz initiiert und unterstützt werden.

Mehr Informationen unter: www.offenedigitalisierungsallianzpfalz.de

Autor: Lutz Schowalter

Unser Angebot an Sie:

Ansprechpartner:

Nadine Wermke

Koordinatorin

Offene Digitalisierungsallianz Pfalz

Tel.: +49 (0) 631 205-5342

Email: wermke(at)rti.uni-kl.de

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